Die Lektine: Anti-Nährstoffe Part 1
Lektine sind Anti-Nährstoffe. Hä? was? Also: Neben den Nährstoffen, auf die sich oftmals fokussiert wird, wollen wir heute klären, welche Anti-Nährstoffe es gibt, ob sie Schaden anrichten und wie sie in deinen Körper gelangen.
Pflanzen können nicht weglaufen. Sie können nicht kämpfen, wenn sie gegessen werden. Also mussten sie sich eine andere Art der Verteidigung einfallen lassen.
Diese etwas andere Art der Verteidigung sind Giftstoffe bzw. Anti-Nährstoffe. Wenn wir sie konsumieren, dann schaden sie unserer Gesundheit.
Im heutigen Blogpost lernst du eine Gruppe von Anti-Nährstoffe kennen, damit du sie vermeiden kannst.
Lektine: vor welchen du dich in Acht nehmen musst.

Lektine sind wahrscheinlich die größte Gruppe der Anti-Nährstoffe.
Ihre Aufgabe ist es, die Pflanze vor dem Sterben zu bewahren. Sie befinden vor allem in den Samen der Pflanze.
Der Grund dafür ist, dass die Pflanze ihre ‘Babys’ schützen möchte. Wenn also ein Tier kommt und die Pflanze isst, wird es die Samen nicht essen, da es voll ist mit diesen Giftstoffen.
Vor allem wir Menschen haben mit Lektinen Probleme.
Es gibt für den Menschen vor allem zwei Arten von Lektinen, die uns Probleme bereiten: Prolamine und Agglutinine.
So verursachen Lektine gesundheitliche Probleme
Wenn Lektine über die Nahrung in dein Verdauungssystem gelangen, dann verursachen sie dort Probleme.
Im Normalfall ist es so, dass dein Darm mit einer einzelligen Schicht geschützt ist. Dadurch gelangen nur Kohlenhydrate, Fett und Proteine in die Blutlaufbahn. Der ganze Rest, der nicht ins Blut gehört, bleibt draußen.
Wenn du jetzt Lektine in deinem Verdauungssystem hast, dann zerstören diese Lektine die einzellige Schicht in deinem Darm. Genauer gesagt, sie brechen die Verbindung zwischen den Zellen auf, sodass kleine Lücken zwischen den jeweiligen Zellen entstehen.
Durch diese Lücken können dann auch schädliche Produkte sowie sie Lektine in die Blutbahn gelangen.
Da diese Anti-Nährstoffe dann im Blut sind, wird ein Immunsystem aktiv, um die Eindringlinge zu bekämpfen.
Das führt dann zu unterschwelligen Entzündungen, da sich die Giftstoffe überall im Körper ausbreiten, da sie durch das Blut überall hintransportiert werden.
Dieses Phänomen, das es Lücken zwischen den Zellen gibt, die deinen Darm schützen, nennt sich ‘leaky gut’ oder auch ‘undichter/durchlässiger Darm’.
Ein Problem kommt selten allein
Das eigentliche Problem ist, dass ein undichter Darm dazu führt, dass du chronisch entzündet bist. Dein Darm lässt eben kontinuierlich Schadstoffe rein. Deswegen ist lohnt es sich, dieses Thema sehr ernst zu nehmen. Denn:
Fast alle Krankheiten entstehen erst dann, wenn dein Körper chronisch und körperweit entzündet ist.
Die Lektine, die in der Körper gelangen, richten dort auch noch auf andere Art und Weise Schaden an.
Da sie in ihrer Struktur und Form anderen Proteinen im Körper und in deinen Zellen sehr ähnlich sind, führt das zu zwei unterschiedlichen Problemen:
Zum einen können die Lektine in körpereigene Prozesse eingewickelt werden, da der Körper sie mit den echten und richtigen Proteinen verwechselt.
Zum anderen kann dein Immunsystem, was erkannt hat, dass es Eindringlinge im Körper gibt, nicht immer zwischen befallenen oder gesunden Zellen bzw. Proteinen unterscheiden. Das kann dann zu Autoimmunkrankheiten führen, da das Immunsystem den eigenen Körper angreift.
Nicht alle Lektine sind schlecht
Bevor du jetzt denkst, dass du nie wieder Lektine essen darfst, muss hier noch gesagt werden, dass es auch Lektine gibt, die gesundheitliche Vorteile bringen.
Es gibt zum Beispiel Lektine, die dir dabei helfen, Schadstoffe aus dem Körper zu befördern.
Es gilt allerdings, dass auf aufpasst diese beiden speziellen Formen der Lektine nicht zu essen, da sie deiner Gesundheit einfach schaden.
Neben den schon genannten Problemen – undichter Darm und Autoimmunkrankheiten – können Lektine zu Gasbildung, Durchfall, Kopfschmerzen führen.
Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß
Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie auf die Lektine reagieren. Oftmals ist es so, dass du gar nicht weißt, dass Blähungen und Verdauungsprobleme nicht zu einer gesunden Ernährung dazu gehören.
So kann es gut sein, dass du schon sehr lange Lektine (übermäßig) konsumierst, und dadurch unbewusst deiner Gesundheit schadet. Denn nicht jeder reagiert gleich auf Lektine. Manche haben signifikante Reaktionen. Manche haben eher unterschwellige Reaktionen.
So jetzt fragst du dich bestimmt, in welchen Lebensmittel du diese Übeltäter findest, oder?
In diesen Lebensmitteln gibt es die Übeltäter
Weizenprodukte sind eines der Lebensmittel, die Lektine enthalten.
Es lohnt sich also für dich, wenn du auf Weizenprodukte verzichtest.
Kohlenhydrate sind an sich schon verzichtbar. Der Körper braucht sie einfach nicht.
Deswegen gibt es auch keine essentiellen Kohlenhydrate, aber essenzielle Fette und Proteine.
Da Kohlenhydrate allerdings oftmals sehr gut schmecken – Obst, Süßkartoffel etc – fällt es vielen Menschen schwer, komplett darauf zu verzichten. Musst du ja zum Glück auch nicht ganz.
Es gibt ja auch Kohlenhydrate, die dir Nährstoffe bringen und nicht Anti-Nährstoffe.
Leider gehören die meisten Getreideprodukte eher zu den Lebensmitteln, die mehr Schaden anrichten, als Gutes tun.
Sie sind leere Kalorien. Sie bringen dir Energie. Sie bringen dir keine Nährstoffe. Sie bringen dir eher Anti-Nährstoffe.
Deswegen lohnt es sich, wenn du deinen Konsum an den Getreideprodukten reduzierst.
Nudeln und Brot sind da natürlich die Hauptnahrungsmittel, auf die du mehr verzichten solltest. Aber auch Lebensmittel wie Pizza, Muffins oder Waffeln oder anderes Gebäck hat diese Anti-Nährstoffe.
Wenn du jetzt diese Lebensmittel hörst, musst du wahrscheinlich auch an Gluten denken.
Das passt sehr gut, denn Gluten ist eine Form von Prolaminen und somit ein Lektin und wird im nächsten Blogpost genauer vorgestellt.
Zusammengefasst…
Im heutigen Blogpost haben wir dir die Anti-Nährstoffe Lektine vorgestellt. Du hast gelernt, dass…
- Lektine von Pflanzen als Verteidigungsmechanismus produziert werden.
- Prolamine und Agglutinine die gefährlichsten Lektine sind.
- Lektine einen undichten Darm verursachen.
- ein undichter Darm zu Entzündungen im ganzen Körper führen kann.
- Entzündungen eine Grundlage ist für viele Krankheiten.
- Lektine vor allem Getreideprodukten vorhanden sind.
Falls du Fragen, Anregungen oder Wünsche hast, teile uns diese gerne mit. Wir freuen uns, von dir zu hören!
Bis nächste Woche,
Dein Profi und dein Nerd