Schlafmangel-Emotionen
Schlafmangel-Emotionen

Schlafmangel Emotionen

Schlafmangel, deine Emotionen, psychische Krankheiten und Alzheimers

 (Klein)Kinder schreien, wenn sie zu wenig geschlafen haben. Durch den Schlafmangel kontrollieren ihre Emotionen sie und nicht sie ihre Emotionen.

Das Gleiche gibt es auch bei Erwachsenen. Du kennst die Situation wahrscheinlich auch, dass du nach einer schlechten Nacht Schlaf emotional eine kürzere Zündschnur hast und deine emotionalen Reaktionen einfach heftiger ausfallen.

Und genau auf diese Beziehung zwischen Schlaf und Emotionen wollen wir in diesem Blogpost eingehen. Denn Schlaf beeinflusst nicht nur deine Konzentrationsfähigkeit. Es beeinflusst auch, wie du dich fühlst und wie emotional du auf andere Menschen und Situation reagierst.

Zu wenig Schlaf weckt deinen tierischen Teil des Gehirns auf

Schlafmangel-Emotionen-FatigueDer Grund, warum du emotional so viel stärker und aggressiver reagierst, wenn du schlecht oder wenig geschlafen hast, ist, dass ein bestimmter Teil deines Gehirns deutlich aktiver wird.

Dieser Teil ist die Amygdala. Es ist der Teil deines Gehirns, der noch am meisten deinen tierischen Vorfahren ähnelt. Angst, Wut sowie Aggressionen und der Fight or Flight Modus wird über die Amygdala gesteuert.

Wenn du (gut) genug geschlafen hast, hat der präfrontale Kortex deines Gehirns die Kontrolle. Dieser Bereich des Gehirns ist der Bereich, der uns von den Tieren unterscheidet. Dort findet analytisches und logisches Denken sowie Impulskontrolle statt.

Neben der Amygdala kommt, ist auch noch ein weiterer Teil deines Gehirns deutlich aktiver. Das Striatum ist verantwortlich für impulsives Verhalten sowie Belohnungen. Dieser Bereich wird durch zu wenig Schlaf auch deutlich aktiver.

Aufgrund der erhöhten Aktivität der Amygdala und des Striatum, bewegst du dich also von einem Extrem der Emotionen (negative wie Angst, Frust, wütend) zum anderen Extrem, positive Emotionen, die mit Belohnung und durch den Neurotransmitter Dopamin hervorgerufen werden.

Zwischen diesen zwei Extremen hin- und herzupendeln, klingt vielleicht gut, allerdings ist es sehr gefährlich und auch Grundlage von Krankheiten, Depressionen oder Bipolar. Es ist gesundheitlich effektiver, wenn du emotional stabiler bist.

Die Konsequenzen von intensiven Emotionen, egal ob positiv oder negativ

Schlafmangel-Emotionen-Schwankungen

Die sehr starken, negativen Emotionen, die du erlebst, wenn du unausgeschlafen bist, verändern dein Verhalten. Sie machen dich aggressiver oder auch depressiver.

Es konnte belegt werden, dass zu wenig Schlaf die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass du jemanden mobbst. Zudem gibt es eine Beziehung zwischen mangelndem Schlaf und Selbstmord(versuchen) bzw. Selbstmordgedanken.

Aber auch die sehr positiven Emotionen, die du erlebst, wenn du nicht ausgeschlafen bist, können problematisch sein.

Denn diese ‚Highs‘ fühlen sich gut an, und ermutigen dich, sie wiederholt zu erleben. Das kann dazu führen, dass du dich risikobereiter verhältst, oder und in Extremfällen sogar zu Drogen greifst.

Und das alles wegen zu wenig Schlaf. Es lohnt sich einfach nicht! Schlafmangel hat nämlich einen enormen Einfluss auf deine Emotionen

Die Verbindung zwischen Schlaf und mentalen Krankheiten

Qualitativ und quantitativ schlechter Schlaf stellen dein Gehirn vor Probleme. Denn wie du jetzt weißt, funktioniert dein Gehirn nicht normal, wenn du unter Schlafmangel leidest.

Da einige Symptome schon mentalen Krankheiten wie Depression oder Bipolarität ähneln, stellt sich die Frage, welche Rolle Schlaf in mentalen Krankheiten hat.

Die Beziehung in diesem Bereich ist noch nicht wirklich entwickelt. Es ist nicht klar, ob Schlaf mentale Krankheiten hervorruft, oder ob mentale Krankheiten schlechten Schlaf verursachen.

Ein Aspekt ist allerdings glasklar.

Wenn du nicht genügend schläfst, dann verändern sich deine Gehirnwellen und ähneln den Gehirnwellen eines psychisch Kranken.

Es gibt keine psychischen Krankheiten, in denen der Schlaf eines Erkrankten optimal ist. Egal ob es sich dabei um Depressionen, PTSD etc. handelt, das Schlafverhalten ist suboptimal und der Schlafmangel wirkt sich extrem auf die Emotionen aus.

Schlaf spielt also eine essentielle Rolle in der Beziehung mit mentalen, psychologischen Krankheiten. Nur die Frage, welche Rolle es spielt, ist noch nicht geklärt.

Schlafmangel und Alzheimers

Schlafmangel-Emotionen-AlzheimersSchlafmangel und Emotionen ok – aber Alzheimers? Bleib dran und du erfährst es!

Neben psychischen Krankheiten beeinflusst Schlaf bzw. Schlafmangel auch die Entwicklung von Alzheimers.

Alzheimers wird als Alterskrankheit eingestuft. Allerdings wird die Grundlage für Alzheimers schon viel früher gelegt.

Denn ein Faktor, der die Entwicklung von Alzheimers beeinflusst, ist NREM-Schlaf. Vor allem die tiefen Schlafphasen, also Phase 3 und 4.

Wenig NREM-Schlaf beeinflusst die Entwicklung von Alzheimer folgendermaßen.

Tagsüber sammelt sich in den frontalen Lappen deines Gehirn ein giftiges Protein namens Amyloid – Beta an. Wenn du regelmäßig und konstant genug schläfst, wird dieses Protein, sowie andere Abfallstoffe, nachts während deines Tiefschlafes entfernt.

Amyloid Beta sammelt sich vor allem in dem Bereich des frontalen Lappens an, der für den Tiefschlaf verantwortlich ist und zerstört diesen Bereich, was deinen Tiefschlaf schlechter und schlechter werden lässt.

Dadurch kann dein Körper das Amyloid-Beta gar nicht mehr entfernen und es sammelt sich mehr und mehr dieses Proteins an, was zu schlechterem Tiefschlaf führt, was zu mehr Amyloid-Beta führt.

Du erkennst den Teufelskreis.

Und so fängst du an, das, was du über den Tag neu gelernt hast, zu vergessen. Denn während des NREM-Schlafs speichert dein Gehirn die gelernten Informationen ab. Da dein NREM Schlaf im Alter im schlechter wird und dazu durch die erhöhte Ansammlung von Amyloid-Beta noch schneller schlechter wird, beginnt deine Vergesslichkeit auch deutlich früher als es sein müsste.

Wenn du täglich ausreichend Schlaf bekommst, gibt du deinem Gehirn die Möglichkeit, sich selbst zu säubern.

Diese nächtliche Säuberung wird über das glymphatische System durchgeführt. Es ist tagsüber nur wenig aktiv, dafür dann aber nachts. Nur wenn du durch zu wenig NREM-Schlaf am Anfang der Nacht dein glymphatisches System nicht arbeiten lässt, erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, von erhöhten Amyloid-Beta Werten und  Alzheimers.

Deswegen musst du Schlaf priorisieren!

Schlafmangel wirkt sich nicht nur negativ auf deine Emotionen aus, sondern kann dir Alzheimers bescheren.

Also: Schlaf verändert dein Leben. Zu wenig Schlaf verändert dein Leben auf negative Art. Insbesondere, wenn die Qualität nicht gut  ist. Schlaf verändert dein Leben auf positive Art, wenn du ausreichend und gut genug schläfst.

Es wird dich effektiver machen. Du wirst ausgeglichener. Weniger gestresst. Das verbessert deine Kommunikation mit deiner Partnerin, deinem Kollegen oder Chef/in.

Zusammengefasst…

Im heutigen Blogpost hast du die Beziehung zwischen Schlafmangel, deinen Emotionen, psychischen Krankheiten sowie Alzheimers kennengelernt. Du hast gelernt, dass…

1)  deine Amygdala und dein Striatum erhöhte Aktivität zeigen, wenn du zu wenig geschlafen hast.

2)  du durch die erhöhte Aktivität der Amygdala und des Striatums zwischen der Extremen der positiven und negativen Emotionen hin- und herpendelst im Laufe des Tages.

3)  Schlafmangel dich aggressiver macht und die Wahrscheinlichkeit erhöhst, jemanden zu mobben.

4)  Schlafmangel deine negativen Gedankengänge verstärkt, was zu erhöhten Selbstmordgedanken und/oder -versuchen führt.

5)  Schlafprobleme ein Teil jeder psychischen Krankheit sind.

6)  zu wenig NREM-Schlaf ein Hauptrisikofaktor von Alzheimers ist.

7)  Amyloid-Beta deinen NREM-Schlaf zerstört.

8)  zu wenig NREM-Schlaf zu erhöhten Amyloid-Beta Anhäufungen führt.

Falls du Fragen, Anregungen oder Wünsche hast, teile uns diese gerne mit. Wir freuen uns, von dir zu hören!

Bis nächste Woche,

Dein Profi und dein Nerd

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